Das Wort Dom findet seinen Ursprung im lateinischen Wort domus und bedeutet einfach Haus.
In frühchristlichen Zeiten wurden bedeutende Kirchen und Kathedralen domus dei (Haus Gottes) genannt. Deswegen denken wohl die meisten spontan an eine Kirche.
Im 19. Jahrhundert wurde der Begriff Dom auch für die Kuppel gebräuchlich und damit auch für Bauwerke und Kirchen mit kuppelförmigen Dächern.
Vor fast einhundert Jahren wurde das Wort dann auch für Gebäude mit freitragenden, kugelartigem Strukturaufbau eingeführt. Diese neuzeitlichen geodätischen Kuppeln werden bis Heute weiterentwickelt und sind auch Inspiration für die von uns übernommene Bauweise mit Bogenbindern.
Neben der Entwicklung von rechteckigen Häusern haben Menschen auch schon immer in Rundbauten und gewölbeartigen Behausungen gelebt.
Die sehr natürliche Form dieses ursprünglich offenen Raumes vermittelt Geborgenheit, Zusammengehörigkeit und Einheit und es gibt Völker, die auch heute noch im Familienverband so leben.
Im Verlauf der Menschheitsgeschichte wurden Gewölbe und Kuppeln zum Sinnbild für das Göttliche, Himmlische, Kosmische und Spirituelle. In vielen Kulturen und Epochen bilden sie ein markantes Bauelement der Architektur von öffentlichen und staatlichen Gebäuden, Kirchen und Tempeln.
Mit dem Beginn des 20.Jahrhunderts entwickelten Architekten die sogenannten geodätischen Kuppeln aus konvex angeordneten, unregelmäßigen Polyedern. Auch die anthroposophische Architektur entstand zu dieser Zeit und ist mit ihren expressionistischen und jugendstilistischen Einflüssen ebenfalls als Organische Architektur zu verstehen.
Diese und andere neuzeitlichen Bauformen spiegeln mit organischen und kugelartigen Elementen ein naturverbundenes und umweltbewusstes Lebensgefühl wider. Auch soll ein Raum nicht mehr nur genutzt werden, sondern erlebbar sein und eine Atmosphäre für Wohlbefinden und Meditation schaffen.